Für die Untersuchung wurden beispielhaft für Erscheinungsformen des Medienjournalismus in der Presse die Medienseiten der ‚Süddeutschen Zeitung‘ und der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse untersucht. Es stellt sich die Frage, welche Bedeutung der Medienjournalismus einnimmt, und welche Rolle insbesondere die Medienseiten spielen.
Es kann festgestellt werden, dass das Fernsehen unangefochten an der Spitze der in der Berichterstattung thematisierten Medien steht. Medienökonomische und medienpolitische Themen hingegen werden vernachlässigt, eine kontinuierliche Berichterstattung über alle Entwicklungen auf dem Gebiet des Mediensektors findet nicht statt. Die Medienseiten erfüllen mehr eine Informationsfunktion für den Leser denn die Funktion einer kritischen Berichterstattung. Somit ist eine Ausübung journalistischer Selbstkontrolle nur schwach entwickelt.
Medienjournalismus ist immer noch nicht in dem Ausmaß redaktionell verankert und akzeptiert, wie dies bei anderen Ressorts der Fall ist. Der Grundsatz, Medienjournalismus in einem eigenen Ressort zu behandeln, wird nicht konsequent eingehalten.
Somit gilt festzuhalten, dass der Medienjournalismus und insbesondere die Medienkritik in Tageszeitungen ausbaufähig sind und über die Fixierung auf das Fernsehen sowie über eine reine Beobachtung der Medien hinausgehen müssen.
Die Medienseiten der SZ und FAZ
Eine Untersuchung zu Erscheinungsformen des Medienjournalismus in der Presse