Die Arbeit untersucht die politische Mediendramaturgie des ehemaligen FPÖ-Vorsitzenden Jörg Haider am Beispiel seiner Wahlplakate. Im Vordergrund stehen die dramaturgischen Maßnahmen im Bereich der Bild- und Textebene (Kleidung, Umfeld, Mimik und Gestik, Gestaltung und Inhalt der Wahlslogans).
Zum besseren Verständnis werden dem empirischen Teil ein theoretischer Überblick über die Formen politischer Wahlkampfkommunikation (Semiotik, symbolische Politik, politische Mediendramaturgie), eine Bestandsaufnahme der Wahlplakate in der Zweiten Republik sowie ein Kapitel über die politische Karriere Haiders, ein Exkurs seiner Sprachdramaturgie, und eine Längsschnittanalyse der FPÖ-Wählerschaft voran gestellt. Um die zentrale Forschungsfrage – Wie stellt sich Jörg Haider auf seinen Wahlplakaten dar, und welche Methoden der Mediendramaturgie werden dabei angewendet? – zu klären, wurde aus den Wiener Wahlplakaten von 1986 bis 1999 pro Wahljahr eine Stichprobe gezogen, und diese mittels Kategorientabellen im Bereich der Bild- und Textebene untersucht.
Die Analyse zeigt, dass sich über einen Zeitraum von 16 Jahren drei verschiedene Darstellungs- und Imagephasen feststellen lassen: Zwischen 1986 und 1990 dominierte ein jugendlich-rebellisches Image, während sich in der Folgephase (1994, 1995) ein Wandel zum Oppositionspolitiker erkennen lässt. Im letzten analysierten Abschnitt lässt sich eine Hinwendung zum Image eines seriösen und regierungsfähigen Staatsmannes feststellen.
Die Kunst der Verführung
Politische Mediendramaturgie im Wahlkampf am Beispiel des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider analysiert an seinen Wahlplakaten zu den Nationalratswahlen 1986-1999.