Immer mehr Unternehmen, Verbände und Initiativen der Wirtschaft nehmen in ihren Anzeigen Bezug auf gesellschaftliche Probleme und Anliegen. Quer durch die Branchen zeigen sich die Wirtschaftsorganisationen bemüht, ihren Teil dazu beizutragen, die Welt ein wenig besser zu machen. Einige Firmen heben in ihren Anzeigen die Öko- und Sozialverträglichkeit ihrer Produkte hervor, andere weisen auf gesellschaftliche Probleme und Missstände hin, und wieder andere erheben den Anspruch, sich aktiv an deren Bewältigung zu beteiligen, indem sie mögliche Handlungsoptionen vorstellen, gemeinnützige Vorstellungen und Verhaltensweisen propagieren oder vorgeben, entsprechende Maßnahmen und Projekte zu unterstützen und durchzuführen. Mit dieser Arbeit wird versucht, dieses Phänomen in seiner ganzen Breite und Tiefe zu erfassen und es dabei zu quantifizieren. Mit Hilfe einer Längsschnittanalyse von Anzeigen aus drei Jahrzehnten wurde ermittelt, zu welcher Zeit, in welchem Umfang und auf welche Art Wirtschaftsorganisationen ihr Interesse und Engagement für das Gemeinwohl kommunizieren. Trotz der zahlreichen Vorteile, die dieser Art der Außendarstellung zugeschrieben werden, zeigen die Untersuchungsergebnisse, dass der Anteil der Anzeigen mit Gemeinwohlbezug am Gesamtanzeigenaufkommen sehr gering ist. Entgegen aller Annahmen nahm die Anzahl dieser Anzeigen im Zeitverlauf auch nicht kontinuierlich zu. Stattdessen waren eher Konjunkturen und damit sowohl Zu- als auch Abnahmen zu beobachten.
Die Konjunktur des gesellschaftlichen Mehrwerts
Eine Längsschnittanalyse der Anzeigen von Wirtschaftsorganisationen