Was motiviert 60-Jährige und Ältere, sich mit dem Internet zu beschäftigen, einen Internetkurs zu besuchen und den Umgang mit dieser neuen Technologie zu erlernen? Welche Vorteile ergeben sich für SeniorInnen durch den Interneteinsatz, mit welchen Herausforderungen sehen sie sich bei der Internetnutzung konfrontiert? Wo sehen die SeniorInnen selbst kommunikationspolitische Möglichkeiten, um das Internet für die ältere Generation attraktiver zu machen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Arbeit, die einerseits darauf abzielt, die Diskrepanz zwischen der wachsenden gesellschaftlichen Relevanz des Internet und der nach wie vor relativ geringen Nutzung durch SeniorInnen zu hinterfragen, und andererseits seine vielseitigen Anwendungspotenziale für die Alltagsbewältigung der SeniorInnen aufzuzeigen. Um die subjektive Perspektive von älteren Menschen zu erfassen, wurden Leitfadeninterviews mit zehn TeilnehmerInnen von Interneteinführungskursen für SeniorInnen in Salzburg durchgeführt. Die Befragten betrachten das Internet als zentralen Bestandteil der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung, der sie sich anschließen wollen. Die wesentlichen Chancen dieses Mediums sehen sie in der Unterstützung einer weitgehend selbständigen Lebensführung bis ins hohe Alter, in der Kompensation von alters- oder krankheitsbedingten Defiziten wie Mobilitätseinschränkungen, in neuen Formen des sozialen Austausches sowie in der Kommunikation und Information.