Die Arbeit beschäftigt sich mit der visuellen Repräsentation von in Österreich lebenden MigrantInnen in den Tageszeitungen „Der Standard“ und „Die Presse“. Eingebettet in die wichtigsten Theorien zur medialen Migrationsforschung, Fotojournalismus und visuellen Stereotypen erfolgt eine zweistufige empirische Untersuchung. In einer quantitativen Inhaltsanalyse werden zunächst Darstellungsgewohnheiten und -muster festgehalten, welche dann im Rahmen einer qualitativen Bildanalyse tiefergehend erläutert werden. Anhand von sechs theoriegestützten MigrantInnentypen werden aus der zuvor gewonnen Stichprobe einzelne Fotografien genauer betrachtet. Ein zentrales Ergebnis der empirischen Untersuchung zeigt, dass MigrantInnen in österreichischen Qualitäts-Tageszeitungen deutlich unterrepräsentiert sind. Frauen werden signifikant weniger dargestellt und zusätzlich stärker mit der österreichischen Kultur fremden Symbolen abgebildet. Allgemein konnte in der Studie erkannt werden, dass MigrantInnen in Bildern zwar individuell dargestellt werden, dies aber oft lediglich als Anstoß für einen Bericht über gesellschaftliche Themen genutzt wird. MigrantInnen werden visuell vermehrt von der österreichischen Gesellschaft separiert und zum Objekt der Berichterstattung ohne selbst zu Wort zu kommen. Die Magisterarbeit konnte folglich Formen der Stereotypisierung von MigrantInnen in Österreich festhalten und erläutert diese Darstellungsformen systematisch.