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Die Entwicklung der subkulturellen Musikpresse in Wien seit Mitte der 1990er-Jahre

Die vorliegende Arbeit untersucht das Selbstverständnis von subkulturellen Medienschaffenden und versucht eine Definition des Begriffes „Subkultur“. Weiterhin werden die Finanzierung von subkulturellen Printmedien sowie der Einfluss des Internet auf diesen Medienbereich untersucht. Auch die Professionalisierung des Mediensegmentes und die Motivation der Journalisten, ein subkulturelles Musikmagazin zu veröffentlichen, sind Gegenstand der Arbeit.
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden Experteninterviews mit vier Medienschaffenden, die entweder in den Neunzigerjahren in der Szene aktiv waren oder heute subkulturelle Musikmedien herausbringen, geführt.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass einige der Befragten ihr Schaffen selbst nicht explizit als subkulturell definieren, obwohl man die von ihnen verfassten Magazine eindeutig dem Segment der subkulturellen Medien zuordnen kann. Die ökonomischen Umstände subkultureller Printmedien haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Der zentrale Begriff hierbei ist die Selbstausbeutung, sprich unbezahltes Arbeiten. Subventionen bzw. finanziell erträgliche Inserate spielen so gut wie keine Rolle. Das Internet hat großen Einfluss auf diesen Medienbereich: Viele Magazine stellten ihre Printausgaben ein und erscheinen nur mehr online. Man kann durchaus von einer Professionalisierung der subkulturellen Printmedien in den letzten Jahren sprechen. Die Motivationen der einzelnen Medienschaffenden sind sehr heterogen. Die Bandbreite reicht hierbei von „Provokation“ bis hin zu der Absicht, die eigene Szene zu dokumentieren bzw. zu archivieren.