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Die Entwicklung der Regionalzeitungen in Frankreich seit der Regionalisierung

Die mediale Landschaft in Frankreich ist ebenso wie die allgemeine politische Struktur des Landes zentralistisch geprägt. Daher erfahren die regionalen Tageszeitungen bei einer kommunikationswissenschaftlichen Beschäftigung mit der französischen Presse oft nur eine Beachtung am Rande. Ziel der Arbeit ist es, diese Lücke in der Forschung zu schließen und die Entwicklung der Regionalzeitungen seit der Regionalisierung in den achtziger Jahren darzustellen. Dabei wird insbesondere eine Antwort auf die grundlegende Frage gesucht, ob die staatlich gelenkte Bildung der regionalen Gebietskörperschaften eine die Entwicklung der regionalen Zeitungsmärkte begünstigende Wirkung hatte.
Methodisch liegt dieser Einzelfallstudie ein qualitativ-deskriptiver Ansatz zugrunde. Neben überwiegend französischsprachiger Literatur wird zur Beantwortung der Ausgangsfrage vor allem auf recherchiertes Datenmaterial aus Frankreich sowie das Internet zurückgegriffen. Nach einer historischen Betrachtung, die das erforderliche Hintergrundwissen liefert, um die aktuellen Medienstrukturen auf regionaler Ebene verstehen zu können, werden Indikatoren für die Entwicklung auf der Publikumsebene und der wirtschaftlichen Ebene untersucht. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit liegt auf einer ausführlichen Betrachtung der Zeitungsmärkte in den 22 Regionen, wobei vor allem der fortschreitenden Konzentration durch die Bildung großer und teilweise überregionaler Zeitungsblöcke besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.