Epidemische Krankheiten weisen ein hohes Potential auf, um die Menschen zu verunsichern. Im Zuge der schnellen Verbreitung einer Epidemie kommt es häufig zu einer plötzlichen Lawine von Meldungen in den Massenmedien über die Krankheit und das Thema nimmt meistens monatelang eine privilegierte Stellung in der medialen Agenda ein. Die Massenmedien spielen dabei eine zentrale Rolle hinsichtlich der Information und Aufklärung der Rezipienten. Es ist somit sehr relevant, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, auf welche Art und Weise die Massenmedien über epidemische Krankheiten berichten. Das zentrale Anliegen dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob sich in der Darstellung über Epidemien generelle Tendenzen erkennen lassen. Dazu wurde ein Vergleich zwischen der Berichterstattung über die epidemischen Krankheiten BSE, Aviäre Influenza und Schweinegrippe mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse durchgeführt. Mithilfe des Framing-Ansatzes, des Issue-Attention Cycles sowie bestimmter Nachrichtenfaktoren sollen die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Epidemien deutlich werden. Insgesamt sprechen die Ergebnisse tatsächlich für die Existenz eines spezifischen Musters in der Berichterstattung über Epidemien. Die Analyse von induktiv hergeleiteten Medien-Frames zeigte auf, dass insbesondere die Entwicklungen einer Epidemie, die ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung und die daraus resultierenden Konflikte eindeutig im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen.
Die Darstellung von Epidemien in den Medien
Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Medienberichterstattung über BSE, Vogelgrippe und Schweinegrippe in der Süddeutschen Zeitung