Die Arbeit untersucht, wie der Islam in der Berichterstattung der Deutschschweizer Presse von 1998 bis Mai 2005 dargestellt wird. Das Erkenntnisinteresse leitet sich aus dem verstärkten Medieninteresse am Islam seit den Anschlägen vom 11.09.01 ab. Es wird erforscht, aus welchem Blickwinkel die Presse den Islam beleuchtet; dazu wurde eine Inhaltsanalyse Deutschschweizer Zeitungen aus Sicht des Framing-Ansatzes durchgeführt.
Es zeigt sich, dass negative Ereignisse wie die Anschläge vom 11.09.2001 und der Anschlag auf Theo van Gogh den Umfang der Berichterstattung stark ansteigen ließen.
Inhaltlich wurden vor allem Konflikte betont. Die Untersuchung zeigt, dass der Islam von der Schweizer Presse hauptsächlich aus den drei Blickwinkeln Religion, Gewalt und Politik beleuchtet wird. Muslime kommen häufiger als andersgläubige Akteure in der Islamberichterstattung vor. Sie können jedoch verhältnismässig seltener ihre Meinung kundtun. Die Länder, die am häufigsten in der Berichterstattung vorkommen, sind neben der Schweiz und Europa Länder, die im Zusammenhang mit Kriegen oder terroristischen Anschlägen stehen, wie die USA, Afghanistan oder der Irak.
Die untersuchten Pressemedien verdreifachten ihre Berichterstattung über den Islam nach dem 11.9.01. Inhaltlich wurden Gewalt, Konflikte und Immigrationsprobleme danach etwas stärker betont. Die Berichterstattung wurde aber nicht eindeutig negativer sondern differenzierter, da sie im Umfang stark zunahm.
Die Darstellung des Islams in der Deutschschweizer Presse zwischen 1998 und 2005
Eine Inhaltsanalyse aus Sicht des Framing-Ansatzes