Die Coronavirus-Pandemie hat die ganze Welt in die womöglich größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gesteuert. Nicht nur wirtschaftlich, auch gesellschaftlich wird ihr Effekt noch viele Jahre zu spüren sein. Die Berichterstattung über jene Krisenereignisse wurde mit vielfältiger Kritik versehen: Die Medien hätten zu unkritisch und zu sehr auf Linie mit den politischen Beschlüssen durch die Bundesregierung berichtet. Auch der Vorwurf der Panikmache wiegt dabei schwer. In dieser Arbeit wird eine computerbasierte Framing-Analyse, nämlich das sogenannte LDA-Verfahren sowie eine händische Framing-Analyse herangezogen, um die Arbeit der BerichterstatterInnen in der Krise näher zu beleuchten. Gezeigt wird, dass Medien in dieser Krise nur wenig von ihren generellen Berichterstattungsmustern abgewichen sind. In der Art und Weise, wie die Medien die Ereignisse geframed haben, zeigen sich nur wenige untypische Muster. Im Vergleich zwischen drei Mainstream-Medien und einem alternativen Medium wird außerdem deutlich, dass das alternative Medium eine typische gegenteilige Haltung zu den Mainstream-Medien einnimmt. Mainstream- und alternative Medien berichten stark unterschiedlich: sie setzen unterschiedliche Themen und weisen bei der Art des Framings nur selten Parallelen auf.
Insgesamt zeigt sich, dass die Ergebnisse dieser Arbeit die Kritik an der Berichterstattung der Mainstream-Medien nur zum Teil bestätigen oder zumindest nicht widerlegen können. Ob die alternativen Medien besser in der Lage sind, die Kritik an der Berichterstattung zu adressieren, bleibt aber fraglich. Zwar berichtet das alternative Medium insgesamt kritischer über die Ereignisse der Coronakrise, doch setzt es auch auf Themen, die oft eher eine tendenziöse politische Blickrichtung bedienen. Deutlich wird in dieser Arbeit, dass sich mit Hilfe der LDA-Analyse zwar einige grundlegende Erkenntnisse über die Berichterstattung in der Coronakrise erlangen lassen, diese jedoch an vielen Stellen eine inhaltliche Tiefe missen lassen. Eine händische Betrachtung von Inhalten und ein umfassendes Hintergrundwissen ist daher notwendig, um Ergebnisse interpretieren und die Forschungsfragen beantworten zu können.