Die Arbeit knüpft an Umfragen aus der Zeit des ersten und noch gültigen Tarifvertrages über das Volontariat an Tageszeitungen an. Ziel war es, Vergleiche ziehen zu können, um festzustellen, wie sich die Ausbildungssitzuation im Journalismus heute darstellt.
Anhand eines Anforderungsprofils an die journalistische Arbeit, das sich aus der wissenschaftlichen Debatte um Qualitätssicherung im Journalismus ableitet, und anhand der um 1990 durchgeführten Umfragen (hauptsächlich des Deutschen Journalistenverbandes – DJV), wurde ein ausführlicher Fragebogen entwickelt, der Inhalte, Betreuungsqualität, Arbeitsbelastung und Vieles mehr von den Volontären erfragt. Die Fragebögen wurden an rund 240 Volontäre in ganz Deutschland verschickt, 78 wurden verwertbar beantwortet zurück gesandt.
Die Auswertung der Umfrage ergibt im Wesentlichen, dass sich die Qualität des Volontariats seit Einführung des Tarifvertrages spürbar verbessert hat. Trotzdem gilt: Das Volontariat hat nicht den Standard, den es haben sollte. Häufig werden Volontäre nicht ausgebildet, sondern offensichtlich als kostengünstige und willige Redaktionskräfte eingestellt. Daraus leitet der Verfasser die Forderung ab, entweder den Ausbildungsaspekt des Volontariats in den Vordergrund zu stellen und mit Lehrgängen etc. eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu garantieren oder – sollte die jetzige weit verbreitete Praxis nicht verändert werden – das Volontariat um sechs bis zwölf Monate zu verkürzen.
Die betriebliche Journalistenausbildung: Anforderungen und Realität
Eine Umfrage zu Inhalten und Rahmenbedingungen des Volontariats