Am 11. März 2011 ereignete sich die Reaktorkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima. Das Ereignis löste auf der ganzen Welt eine intensive Berichterstattung aus und wurde zu einem Schlüsselereignis für die Energiewende in Deutschland.
Die Arbeit untersucht daher anhand zweier Forschungsfragen, wie in der deutschen Presse über die Energiewende berichtet wird. Zum einen wird untersucht, wie sich die Berichterstattung im zeitlichen Verlauf, und speziell durch das Reaktorunglück in Fukushima, verändert. Zum anderen, ob es zwischen Medien verschiedener redaktioneller Linien zu einer abweichenden Berichterstattung kommt. Grundlage für die Forschung ist die Framing-Theorie nach Entman.
Mit Hilfe einer zweistufigen qualitativen Inhaltsanalyse wurden Artikel aus vier überregionalen Tageszeitungen im Zeitraum von 2007 bis 2017 untersucht. Dabei wurden zunächst Daten über eine computergestützte Analyse generiert und anschließend mit einer Feinanalyse ergänzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Reaktorkatastrophe in Fukushima einen deutlichen Einfluss auf die Berichterstattung hatte. Zudem sind zwischen der Berichterstattung verschiedener Medien zwar Unterschiede festzustellen, jedoch lassen sich diese nur selten auf die redaktionelle Linie zurückführen. Insgesamt werden nur wenige Maßnahmen zur Energiewende thematisiert. Dies führt dazu, dass der Bevölkerung ein einseitiges Bild der Energiewende vermittelt wird.
Die Berichterstattung über die Energiewende in den deutschen Medien
Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Auswirkung von redaktionellen Linien und zeitlicher Entwicklung auf Frame-Elemente