Im Januar 2020 hätte es wohl kaum jemand für möglich gehalten, dass ein Virus das Leben aller Menschen nachhaltig verändern wird. Doch das Coronavirus SARS-CoV-2 sollte uns eines Besseren belehren. Das Informationsbedürfnis war zu Beginn der Pandemie besonders groß, wodurch andere Probleme wie die Klimakrise schnell in Vergessenheit geraten sind. Das Ziel dieser Arbeit war es daher, die Berichterstattung über den Klimawandel und den Klimaschutz in Zeiten der Corona-Krise zu analysieren. Im Zuge dessen sollten drei deutsche überregionale Tageszeitungen (SZ, FAZ, DIE WELT) inhaltsanalytisch untersucht und folgende Forschungsfrage beantwortet werden: „Inwiefern beeinflusst die Corona-Krise die mediale Berichterstattung über den Klimawandel und den Klimaschutz?“. Als theoretische Grundlage diente dabei die Nachrichtenwerttheorie, der Framing-Ansatz und die News-Bias-Forschung.
Daraus ging hervor, dass die zuvor dominante Berichterstattung über den Klimawandel und den Klimaschutz im Laufe der Corona-Krise in den Hintergrund gerückt wurde. Außerdem konnten die Grundannahmen der Nachrichtenwerttheorie bestätigt werden. Demnach wurde während der Corona-Krise hauptsächlich über den Klimawandel und den Klimaschutz berichtet, wenn die Nachrichten mehrere Nachrichtenfaktoren aufwiesen, deren Ausprägung mit Ausnahme des Nachrichtenfaktors Prominenz besonders groß war. Durch den Framing-Ansatz zeigte sich, dass die Dringlichkeit des Klimawandels im Gegensatz zu früheren Untersuchungen nur selten vermittelt wurde. Stattdessen wurde eher über die positiven Auswirkungen berichtet, die die Corona-Krise auf den Klimawandel hatte. Im Hinblick auf die News-Bias-Forschung sind alle drei Zeitungen ihrer redaktionellen Linie während des Untersuchungszeitraums treu geblieben.