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Die Auswirkungen von Pressemitteilungen auf die Aktienkurse börsennotierter Unternehmen im Krisenfall

Die Auswirkungen von Pressemitteilungen auf die Aktienkurse börsennotierter Unternehmen im Krisenfall werden in einer vergleichenden Studie untersucht. Im Fokus sind die Schmiergeldaffäre der Siemens AG 2006, der Untergang der Ölbohrplattform Deepwater Horizon von BP p.l.c. 2010, der Absturz einer Maschine der Lufthansa AG-Tochter Germanwings 2015 und der Abgasskandal der Volkswagen AG ab 2015. Konkret analysiert werden die Pressemitteilungen der Unternehmen im Kontext dieser Schlüsselereignisse und die Entwicklungen der Stammaktien. Im Rahmen einer Eventschiene werden (1) relevante Medienbeiträge, (2) allgemein börsenrelevante Ereignisse und (3) weitere Unternehmensaussagen aufgezeigt. Der empirischen Untersuchung liegen eine kommunikationswissenschaftliche Abgrenzung von Public Relations und Investor Relations unter Berücksichtigung spezifischer Herausforderungen in der Finanzkommunikation sowie finanzwissenschaftliche Überlegungen zu Börsenmechanismen und Anlegerverhalten zugrunde. Zentrale Befunde sind die Unterschiede der Unternehmenskommunikation innerhalb und außerhalb von Krisen sowie die unterschiedlichen Einflusspotenziale konkreter Botschaften auf die Kursbewegungen der Stammaktie. Die bisherige empirische Beobachtung, dass sich gerade Personalentscheidungen in schwierigen Unternehmenslagen auf die Aktienkursentwicklung eines Unternehmens auswirken, kann mit den vorliegenden Daten beispielsweise nicht bestätigt werden.