Das Fernsehformat der Castingshow hat in den Jahren 2002 und 2003 Millionen von Zuschauern weltweit vor den Fernseher gefesselt. Einzelne Castingshows wurden zum nationalen Medienereignis und füllten die Schlagzeilen.
Die Arbeit wendet sich dem Phänomen zu, indem es zum einen in der Tradition des Uses-and-Gratifications-Ansatzes die Nutzungsmotive der Rezipienten untersucht. Am Beispiel der Länder Spanien und Deutschland sollte zum anderen ermittelt werden, in wie weit Nutzungsmotive sowie Nutzungsform von Castingshows durch kulturelle Unterschiede geprägt sind. Hierzu wurde eine schriftliche Befragung von 405 Studenten der Kommunikationswissenschaft in Madrid und München durchgeführt. Die Unterscheidung der beiden Kulturen basiert auf den vier Kulturdimensionen nach Hofstede (1980, 1997).
Allgemeine Charakteristika des Formats wie auch Besonderheiten der einzelnen Shows werden im Theorieteil vorgestellt. Dabei konnten auffällige Unterschiede zwischen spanischen und deutschen Castingshows herausgearbeitet werden.
Als ein zentrales Ergebnis ist festzuhalten, dass insbesondere die Möglichkeit des Lästerns und sich über Kandidaten lustig Machens das Erfolgsrezept der Castingshow darzustellen scheint. Deutliche kulturelle Unterschiede in den Nutzungsmotiven weisen zudem auf die Notwendigkeit hin, ein Format jeweils an kulturelle Werte anzupassen, um es weltweit erfolgreich vermarkten zu können.
Deutschland sucht den Superstar – Spanien auch
Eine Cross-Cultural-Studie zur Nutzungsmotivation und Nutzungsform von Castingshows in Spanien und Deutschland. Eine Befragung unter Studenten