Bei interkulturellen Vergleichen von Druckerzeugnissen zeigt sich, dass je nach Kultur unterschiedlich kommuniziert wird. Hauptziel dieser Arbeit war nachzuweisen, ob dies auch für das Internet gilt. Da das Web als interkultureller Kommunikationsraum bislang weitgehend unerforscht ist, mussten Methoden zur Analyse interkultureller mündlicher und schriftlicher Kommunikation herangezogen werden. Hierfür wurden jeweils vier deutsche und amerikanische Internetauftritte und ihre Tendenzen zu einem globalen Kommunikationsstil untersucht.
Auf den untersuchten Websites geht es um Standortmarketing. Adressaten sind Investoren auf der ganzen Welt. Verglichen wurde jeweils die englische Sprachversion, da in dieser Arena ein globaler Kommunikationsstil zu erwarten ist.
Mittels Inhaltsanalyse wurden die Websites bzgl. folgender Aspekte untersucht: (1) außersprachliche Vertextungselemente (u.a. Umfang und inhaltliche Gliederungsmerkmale), (2) nichtsprachliche Vertextungselemente (u.a. typographische Merkmale, Layout und Abbildungen) und (3) sprachliche Vertextungselemente (Wortartenfrequenzlisten und Stil).
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Kommunikationstendenzen von Druckerzeugnissen im Internet fortsetzen. Die amerikanischen Websites wirken z.B. persönlicher und dynamischer als die deutschen. Von einem globalen Kommunikationsstil im Internet kann also gegenwärtig nicht gesprochen werden.