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Deutsche Auslandskorrespondenten in Japan

Eine qualitative Untersuchung zu Arbeitsbedingungen und Selbstverständnis

Die Japanberichterstattung in den deutschen Medien ist oft die einzige Informationsquelle für das Bild dieses fremden Landes. Die Arbeit fragt deshalb nach den Faktoren, die die Tätigkeit der Korrespondenten vor Ort und damit letztlich die Medieninhalte beeinflussen. Dazu wurden zwölf Tiefeninterviews mit Journalisten in Tokyo durchgeführt.
Zunächst wird ein Überblick über die Forschung zum Journalismus, zum journalistischen Selbstverständnis und zu Auslandskorrespondenten gegeben. Auch der Medienstandort Japan wird erläutert.
Auf der Basis des Vier-Sphären-Modells von Donsbach wird ein eigenes ‚Modell der Einflüsse auf die Auslandsberichterstattung‘ entwickelt, welches die Grundlage für die Interviews und ihrer Auswertung darstellt. So ist eine systematische Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Arbeitsbedingungen in Japan möglich.

Anhand einer Typenbildung werden verschiedene Ausprägungen des beruflichen Selbstverständnisses deutlich. Bestimmte Faktoren (zum Beispiel Generation, Aufenthaltsdauer, Beziehung zum Land) beeinflussen die Zugehörigkeit der Befragten zu einem Typ. Es wird eine Unterteilung vorgenommen, die vier unterschiedliche Typen der Japankorrespondenten herausstellt: Den Entdecker, den Ökonom, den Verantwortungsbewussten und den Aufklärer.