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Der Volksbund für Frieden und Freiheit (VFF)

Eine Teiluntersuchung über westdeutsche antikommunistische Propaganda im Kalten Krieg und deren Wurzeln im Nationalsozialismus

Die Arbeit widmet sich einem Teil des Ost-West-Konfliktes in der frühen Bundesrepublik Deutschland, der neben der „Großen Politik“ der Adenauer-Ära bestand: der Kalte Krieg der Propaganda.
Untersucht wurde anhand unveröffentlichter Quellen der 1950 gegründete Volksbund für Frieden und Freiheit e.V. (VFF). Er gehörte zu den vielzähligen antikommunistischen Privatagenturen, welche sich in Westdeutschland seit Beginn der 50er Jahre konstituiert hatten und die sich der bundesdeutsche Staatsapparat zunutze machte. Außergewöhnlich war der Volksbund wegen seines Gründers und Kopfes Eberhard Taubert. Denn dieser hatte den Antikommunismus als Profession bereits in Goebbels‘ Propagandaministerium betrieben, da er dort Leiter einer Propagandaagentur, der Antikomintern e.V., gewesen war, als deren Nachbildung der VFF gelten kann.
Daher behandelt die Arbeit die Konstruktion und Umsetzung antikommunistischer Feindbilder durch den Volksbund im Hinblick auf die Antikomintern als Vorbild. Anhand zeitgeschichtlicher Ereignisse der 50er und 60er Jahre werden die propagandistische Tätigkeit des VFF, seine Reaktionen und grundlegenden Argumentationen aufgezeigt. Daneben werden auch die Organisation, interne Struktur und Arbeitsweise des VFF sowie sein Verhältnis zum Staatsapparat geschildert.
Den Schluß der Untersuchung bildet der grundlegende politische Wandel aufgrund der Ostpolitik der Regierung Brandt, wodurch im Jahr 1970 das Ende des Volksbundes in seiner bisherigen Form erfolgte.