Vor dem Hintergrund einer zunehmenden wirtschaftlichen wie auch gesellschaftlichen Bedeutung von Kapitalmärkten wird das Konzept des Third-Person Effects auf Aktienmärkte übertragen und mit wirtschaftswissenschaftlichen Konzepten der Behavioral Finance verknüpft. Eine Online-Befragung von privaten und professionell tätigen Anlegern untersucht den Effekt und Zusammenhänge des Effekts mit anderen Variablen. Neben den zentralen Komponenten der ‚Perceived Influence on Others und Self‘, die anhand von drei unterschiedlichen Dimensionen ermittelt werden, werden die Mediennutzung, das generelle Informations- und Marktverhalten, personenbezogene Faktoren wie auch die Einschätzungen des entsprechenden Verhaltens anderer Marktteilnehmer miteinbezogen.
Zentral ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Vergleichsgruppen bei der Einschätzung der Beeinflussung Anderer: So zeigt sich – neben insgesamt deutlichen Third-Person Perceptions – bspw. bei Privatanlegern hinsichtlich ihrer Einschätzung professionell tätiger Investoren eine First-Person Perception.
Die Arbeit liefert neue Erkenntnisse für die Forschungzum Third-Person Effect, verweist aber auch auf die Bedeutung einer Anwendung kommunikationswissenschaftlicher Konzepte zur Analyse von Gegenstandsfeldern der Wirtschaft.
Der Third-Person Effect als Konzept rationalen Verhaltens auf Aktienmärkten
Eine Befragung von privaten und professionellen Anlegern