transfer 12(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Der neurotische Nutzer

Neurotizismus und Mediennutzung

Die Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand zum Einfluss des Persönlichkeitsmerkmals Neurotizismus auf die Mediennutzung. Die Forschungsarbeiten werden zuerst in einen kommunikationswissenschaftlichen Hintergrund eingeordnet; dabei wird die theoretische Relevanz von Persönlichkeitsmerkmalen innerhalb des Uses-and-Gratification-Ansatzes erläutert. Dann werden die Begriffe Neurotizismus und Mediennutzung erklärt. Die Studien, die sich mit den Medienformen Print, Radio und TV befassen, werden daraufhin systematisch nach dem Modell der Selektionsentscheidungen von Donsbach dargestellt. Die Studien, die sich mit dem Einfluss von Neurotizismus auf die Nutzung des Internets und der neuen Kommunikationsmedien befassen, werden separat präsentiert. Es werden dann drei Modelle vorgestellt, welche die Zusammenhänge von Neurotizismus und Mediennutzung zu erklären versuchen. Es handelt sich dabei um die Mood-Management-Theorie von Zillmann, das Angstbewältigungsmodell von Vitouch und das Modell der Analogischen und Kontrastiven Programmbindungen von Grimm. Die referierten Befunde werden in Bezug zu den Schlussfolgerungen der Modelle gesetzt. Die Arbeit endet mit einer kritischen Würdigung der bisherigen Forschung und benennt die künftig notwendigen Forschungsansätze.