Gegenwärtig ist die Anzahl Schweizer Radioanbieter quantitativ gemessen so hoch wie nie zuvor. Dies allein garantiert noch kein vielfältiges Angebot, wie ein umkämpfter Radiomarkt mit identischen Radioformaten zeigt. Um sich langfristig im Markt positionieren zu können, sind Radioanbieter gezwungen sich mittels Wettbewerbsstrategie von der Konkurrenz zu differenzieren. Damit einher geht die Verfolgung einer konsequenten Hörerbindung, die in den letzten Jahren vermehrt an Relevanz gewonnen hat. Dabei nimmt der Moderator als Identifikationsfigur eine bedeutende Rolle ein.
Ausgehend von diesem Sachverhalt geht diese Arbeit der Frage nach, wie sich die strategische Hörerbindung gestaltet und welches Potential sie für Radiounternehmen beinhaltet. Darüber hinaus werden der Stellenwert und die Einflussmöglichkeiten des Moderators bei der Hörerbindung ermittelt.
Als empirische Methode für die Untersuchung wurden Experteninterviews verwendet.
Dabei haben die Befunde ergeben, dass sich aus unorganisierten Massnahmen eine professionelle Hörerbindung entwickelt hat und dies obwohl ihr Potential sehr unterschiedlich bewertet wird. Im weiteren stellt der Moderator ein wichtiges Bindeglied zwischen Hörer und Sender dar. Aufgrund dieser Tatsache gibt es viele Radiounternehmen die morgens anstelle von Starmoderatoren beliebte Moderatoren favorisieren, da letztere ein geringeres Klumpenrisiko bergen. Überdies führt der Verlust von starken Persönlichkeiten zu keinen Einbrüchen der Hörerzahlen.