Welche Chancen und Risiken haben sich mit der Insolvenz der KirchGruppe für den deutschen Pay-TV-Markt ergeben? Skeptiker wie Helmut Thoma sind durch die Insolvenz bestätigt worden: „Pay-TV in Deutschland ist eine Totgeburt“ (2001). Andererseits schaffte Georg Kofler jüngst mit Premiere den Turn-Around. Hauptgesellschafter Permira war schon 2003 „felsenfest davon überzeugt“, dass es für den einzigen Anbieter „im deutschen Markt eine absolute Berechtigung gibt“.
Nach der Definition relevanter Begriffe werden die Geschichte und Grundlagen des deutschen Fernsehsystems erläutert. Dem folgt ein europäischer Vergleich mit Blick auf Frankreich (Canal Plus) und Großbritannien (BSkyB). Anschließend wird die aktuelle Situation von Premiere auf dem deutschen Markt untersucht. Auch die Folgen des technischen Fortschritts (Online-Angebote, digitales und interaktives Fernsehen) werden berücksichtigt.
Daraus folgernd werden vier Szenarien entwickelt: Zwei gegensätzliche Perspektiven fokussieren die digitale Technik, welche die Zukunft des Pay-TV zum einen durch DVB-T beeinträchtigen (digitales Konkurrenz-Szenario) und zum anderen auf Grund neuer Möglichkeiten für Nutzer (digitales Triebfeder-Szenario) fördern könnte. Das Konvergenz-Szenario geht vom technischen Zusammenwachsen der Unterhaltungsmedien Fernsehen und Computer aus. Im Sportrechte-Szenario werden die Übertragungsrechte an den relevantesten Sportereignissen als maßgeblich für die Entwicklung eines Pay-TV-Anbieters festgemacht.
Der Markt für Pay-TV in Deutschland
Zu den Perspektiven nach dem Ende der KirchGruppe