Neben einem hohen Stellenwert in der privaten Alltagskommunikation erobert die mobile Instant Messenger-Anwendung „WhatsApp“ auch den Online-Journalismus. Redaktionen nutzen diese Plattform auf unterschiedliche Weise und kommunizieren so auf eine vollkommen neuartige Weise mit ihrem Publikum: Sie stehen innerhalb von „WhatsApp“ in einem direkten Kontext mit privaten und intimen Kontakten des Nutzers. Somit wird die Expansion des Online-Journalismus in die Welt von Social Media um ein Kapitel reicher. Hier ergeben sich folgende Forschungsfragen:
F1: Welche Motive haben Redaktionen für die journalistische Nutzung von WhatsApp?
F2: Welche idealtypischen Nutzungsweisen lassen sich ableiten?
Die Arbeit stellt durch qualitative Leitfadeninterviews mit verantwortlichen Redakteuren journalistischer „WhatsApp“-Dienste drei idealtypische Modelle der Nutzungsweise von „WhatsApp“ heraus: Das Newsticker-Modell, das Storytelling-Modell und das Partizipations-Modell.
In Bezug auf die Anwendungsmotive der Redaktionen zeigt sich, dass die Unmittelbarkeit der Kommunikationssituation ein großer Faktor ist. Trotzdem sind vor allem unter klassischen Printredaktionen auch kommerzielle Beweggründe erkennbar.
Darüber hinaus werden eine Vielzahl von qualitativen Grunderkenntnissen über dieses neuartige Feld des Online-Journalismus gewonnen – von „WhatsApp“ als journalistischer Arbeitsroutine bis zu linguistischen Neuerungen, wie dem Gebrauch von Emoticons in journalistischen Texten.
Der Leserbrief in der Hosentasche
WhatsApp in der Publikumskommunikation journalistischer Medien