Mit dem Start ihres Kinderkanals am 1. Januar 1997 haben die öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter eine aufsehenerregende Initiative ergriffen, um den seit Einführung des dualen Rundfunksystems eingetretenen Aufmerksamkeitsverlusten im Marktsegment der 3- bis 13jährigen Zuschauer entgegenzusteuern. Der Kinderspartensender hatte knapp ein halbes Jahr nach Sendestart erste, erstaunlich hohe Marktanteile. Kritiker argumentierten, daß der Erfolg des Kindersenders auf den Einfluß der Eltern bei der Programmwahl zurückzuführen ist. Zudem stellt sich die Frage, ob man tatsächlich telemetrisch erhobene Daten als alleinige Indikatoren für den Erfolg oder Mißerfolg eines Kinderprogramms heranziehen kann.
Mittels einer Befragung 8- bis 10jähriger Jungen und Mädchen in Face-to-Face-Interviews und der schriftlichen Befragung ihrer Eltern wurden detaillierte Informationen zur Akzeptanz des ARD/ZDF-Kinderkanals ermittelt, und die Nutzungsmotivation der Kinder überprüft. Die zentrale Forschungsfrage der Untersuchung lautet: Entspricht die Konzeption des Kinderkanals den Wünschen und Erwartungen der Kinder an ein Programm speziell für sie? kann mit ja, aber… beantwortet werden. Ja, weil sich der Kinderkanal nicht nur bei den Eltern, sondern auch bei ihren Kindern großer Beliebtheit erfreut und sein Erfolg bei der Zielgruppe nicht nachweislich auf den Einfluß durch Erwachsene zurückzuführen ist. Aber, weil trotz der generell positiven Bewertung nicht alle Erwartungen des jungen Publikums an ein Fernsehprogramm ausreichend befriedigt werden, und einige junge Zuschauergruppen – ältere Kinder, Jungen sowie ostdeutsche Kinder – dem Kindersender distanzierter gegenüberstehen
Der Kinderkanal von ARD und ZDF – ein Programm, wie Kinder es sich wünschen?
Eine Rezeptionsstudie zur Akzeptanz des Senders