In Zeiten einer globalisierten Welt sind die Medien ein unverzichtbarer Teil unseres Lebens. Ihre Funktionalität kommt noch stärker in Betracht zu Krisenzeiten. Der letzte große Militärkonflikt aus den vergangenen zehn Jahren – der Irak-Krieg 2003 – bestätigt die immense Bedeutung der Kriegsberichterstattung. Nun stellt sich die Frage, ob sich die Medien von der Politik in Krisensituationen beeinflussen lassen oder ihrer Überzeugungen treu bleiben. Die Arbeit beschäftigt sich mit der von zwei deutschen Qualitätszeitungen unterstützten Position zum Krieg im Irak 2003. Es soll erläutert werden, ob Medien stets ihrer redaktionellen Linie folgen oder ihr Verhalten in Krisensituationen plötzlich ändern. Die Indexing-Hypothese und der Framing-Ansatz stellen die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Zum Zwecke der Untersuchung wurde eine quantitative Inhaltsanalyse in der SZ und FAZ durchgeführt. Jeder Zeitungsbeitrag konnte einem der vier Themenkomplexe, nämlich Sicherheit, internationales Recht, Moral oder Möglichkeiten, zugeordnet werden. Zu jedem Thema wurden Pro- oder Contra-Frames definiert. Die Ergebnisse zeigen, dass es keine großen Unterschiede in der Kriegsposition von SZ und FAZ gibt, obwohl beide Zeitungen unterschiedliche politische Positionen favorisieren. Die überwiegende Mehrheit der Journalisten erklärt sich gegen den Krieg, weil er aus moralischer Sicht gravierende negative Folgen für die irakische Bevölkerung mit sich bringt.
Der Irak-Krieg 2003 in der deutschen Qualitätspresse
Eine quantitative Inhaltsanalyse der Berichterstattung der SZ und FAZ über den Krieg im Irak 2003