Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Potentiale und Herausforderungen der Einsatz der Blockchain-Technologie (BCT) im Onlinejournalismus, sowohl für die Finanzierung als auch für redaktionelle Tätigkeiten, birgt. Bei der BCT handelt es sich um eine Anwendung zur Verifizierung von Datentransaktionen. Daten werden verteilt und gesichert, wodurch zentral organisierte Informationssysteme dezentralisiert werden können. Die Digitalisierung hat den Journalismus vor neue Herausforderungen gestellt, die bis heute nicht lösbar waren. Neben dem ungelösten Problem der Finanzierung, hat gerade die ungefilterte Informationsflut ganz neue Risiken hervorgebracht. Ein Hoffnungsschimmer könnte die BCT sein. Um beide Einsatzmöglichkeiten bestmöglich ermitteln zu können, wurden vier leitfadengestützte Experteninterviews geführt.
Das größte Potential sahen die Interviewpartner in dem Einsatz der Blockchain-Technologie als mögliches Finanzierungsmodell, gerade für den Bereich Micropayments im Onlinejournalismus. Ferner könnte die BCT in Onlineredaktionen zur Verifizierung von Informationen eingesetzt werden, um so gegen Fake-News vorzugehen. Die größte Schwierigkeit einer Etablierung liegt jedoch nicht auf technologischer Seite, sondern vielmehr in der Akzeptanz der Redakteure und der Rezipienten. Da es bis heute kaum Anwendungen der BCT im Journalismus gibt, ist noch keine verlässliche Aussage darüber zu treffen, ob sich die Technologie flächendeckend etablieren wird und es so zu einer Akzeptanz kommen kann.