Es wird die Mediennutzung von Studierenden unter Prüfungsstress untersucht. Den theoretischen Rahmen bildet die Mood-Management-Theorie nach Dolf Zillmann. Die Arbeit greift zwei Forschungslücken auf: Zum einen wird untersucht, ob gestresste Studierende Printmedien vermehrt zur Entspannung nutzen. Zum anderen wird angestrebt, intervenierende Persönlichkeitsvariablen zu identifizieren, die einen Einfluss auf die Mediennutzung und speziell auf die Printmediennutzung haben. Zur empirischen Untersuchung wird eine Online-Befragung von Studierenden unter Prüfungsstress durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Printmedien von gestressten Studierenden durchaus zur Stimmungsregulierung genutzt werden. Aber Persönlichkeitsvariablen wie Need for Cognition, Neurotizismusgrad, Coping-Strategie und Geschlecht müssen mit berücksichtigt werden. So nutzen gestresste Studierende mit hohem Need for Cognition häufiger Bücher zur Entspannung als gestresste Studierende mit niedrigem Need for Cognition. Studierende mit hohem Neurotizismusgrad meiden eher Printmedien. Studierende mit stark emotionsfokussierten Coping-Strategien nutzen häufiger unterhaltende Inhalte als Studierende mit stark problemfokussierten Coping-Strategien. Großen Einfluss auf die Mediennutzung hat das Geschlecht: Weibliche Studierende verhalten sich häufiger entsprechend der Mood-Management-Annahmen als männliche Studierende. Aufbauend auf die Ergebnisse werden Implikationen für die weitere Forschung diskutiert.
Der Einfluss von Prüfungsstress auf die Mediennutzung von Studenten
Eine Anwendung der Mood-Management-Theorie unter besonderer Berücksichtigung der Printmediennutzung.