Weltweit leiden viele Millionen Menschen unter Depressionen. Die affektive psychische Störung hat maßgeblichen Einfluss auf das Fühlen, Denken und Handeln der Betroffenen. Deshalb stellt sich die Frage, inwiefern auch die Nutzung von Medien, die heutzutage mehr denn je in unsere Lebenswelt integriert sind, von der Depression geleitet werden kann.
Psychisch erkrankte Mediennutzer haben in der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Forschung bisher kaum eine Rolle gespielt. Umgekehrt beschäftigen sich Psychiatrie und Psychologie selten mit der alltäglichen Mediennutzung psychisch kranker Menschen. Angesichts der Durchdringung unseres Alltags mit Medien und der erschreckend hohen Anzahl depressiver Menschen wird das Forschungsdefizit im Themenkomplex Depression und Mediennutzung offenbar.
In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, die existierende wissenschaftliche Literatur zum Zusammenhang zwischen Depressionen und Mediennutzung systematisch und kategoriengeleitet aufzuarbeiten. Konkret wird der Einfluss von Depressionen auf die Nutzung von Fernsehen, Musik und Internet untersucht.
Die Synopse zeigt, dass die Mediennutzung depressiv Erkrankten bei der Bewältigung ihres Leidens helfen kann, wenn sie zielgerichtet und reflektiert erfolgt, um beispielsweise dysphorische Stimmungen zu regulieren oder den depressiven Symptomen für eine gewisse Zeit zu entfliehen. Allerdings muss stets auch das Risiko einer dysfunktionalen Nutzung medialer Angebote beachtet werden.
Der Einfluss von Depressionen auf die Nutzung von Fernsehen, Musik und Internet
Eine Literatursynopse