Anhand einer US-Tageszeitung, die international als Technologie-Trendsetter bekannt ist, wurde untersucht, inwiefern die redaktionelle Produktion des Printproduktes durch neue Informationstechnologien beeinflusst wird. Der Begriff „Informationstechnologien“ bezeichnet dabei alle Anwendungen, die mit elektronischer Datenverarbeitung oder Datenfernübertragung zusammenhängen.
Zentrale Fragen der Untersuchung sind: Kommen neue technikorientierte Berufsbilder zum Einsatz, oder werden die technischen Aufgaben in traditionelle Berufsbilder integriert? Und wie werden Redaktionsstrukturen modifiziert, so dass neue Redaktionstechnologien optimal zum Einsatz kommen? Die redaktionellen Produktionsschritte elektronische Recherche und computergestützte Produktion stehen dabei im Mittelpunkt der Betrachtung.
Die Auswertung der in knapp 50 Interviews und einer 14-tägigen teilnehmenden Beobachtung erhobenen Daten ergeben, dass neue Informationstechnologien zu einer verstärkten Spezialisierung der redaktionellen Berufe geführt haben. Zu den technikinduzierten neuen Berufsbildern, die in der Rechercheabteilung der Redaktion entstanden sind, gehören u.a. Digitalarchivare, Intranet- und Datenbankbeauftragter und auf elektronische Quellen spezialisierte Rechercheure. Es wird erläutert, aus welchen Gründen anglo-amerikanische Redaktionsstrukturen die Einführung und Nutzung neuer Technologien begünstigen.
Der Einfluss neuer Informationstechnologien auf die Redaktionsarbeit
Eine Fallstudie anhand des News & Observers, Raleigh, NC