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Der Einfluss der redaktionellen Linie auf die Berichterstattung über den Klimawandel

Die redaktionelle Linie, die die favorisierten ideologischen Standpunkte eines Mediums widerspiegelt, ist die Ursache dafür, dass es in der Berichterstattung zur tendenziellen Synchronisation von Nachricht und Meinung kommen kann. Das allgemeine Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Synchronisationstendenzen von fünf deutschen Printmedien und ihren Onlineangeboten aufzuzeigen. Dies geschieht anhand des Themas „Klimawandel“ in einer Untersuchung der Berichterstattung rund um die UN-Klimakonferenzen 2011 und 2012.
Es wird davon ausgegangen, dass der Klimawandel ein eher „grünes“ und somit tendenziell „linkes“ Thema darstellt und sich deshalb die Nachrichten je nach redaktionellem Standpunkt in den Darstellungen des Klimawandels unterscheiden. Zusätzlich werden die Printmedien und ihre Onlinependants miteinander verglichen. Die Medien werden für die Auswertungen in vier Gruppen nach ihrer redaktionellen Ausrichtung (links vs. rechts) und ihrem Medientyp (Print vs. Online) eingeteilt und anhand von prozentualen Verteilungen von Vergleichsindikatoren gruppenweise gegenübergestellt.
Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel von allen untersuchten Nachrichtenangeboten größtenteils auf die gleiche konsonante, vereinfachte Weise dargestellt wird, nämlich menschenverursacht und bedrohlich. Bei den Darstellungen deutscher Regierungspolitiker im Rahmen der Klimakonferenzen finden sich indes im Printbereich leichte Synchronisationstendenzen.