Von außenpolitischen Entscheidungen wie einem Auslandseinsatz der Bundeswehr erfährt die Bevölkerung meist nur durch die Medienberichterstattung. Nur aufgrund dieser Berichterstattung können sich die Bürger eine Meinung bilden und politische Entscheidungen legitimieren, was letzten Endes für die Stabilität des politischen Systems bedeutend ist. Die Medien spielen in diesem politischen Legitimierungsprozess die Rolle des Vermittlers zwischen politischen Akteuren und der Bevölkerung (Stichwort: intermediäres System). Je nachdem also, welche Argumente Journalisten für einen Auslandseinsatz der Bundeswehr anführen – machtpolitische oder humanitäre Gründe – stimmen die Rezipienten einer Intervention zu oder lehnen sie ab.
Die Arbeit untersucht anhand der Berichterstattung über einen fiktiven Auslandseinsatz der Bundeswehr, aufgrund welcher Argumente und welcher Bilder die Rezipienten dieser Intervention zustimmen oder sie ablehnen. Methodisch wurde dafür ein experimentelles Versuchsdesign mit Fragebogen gewählt und auf diese Weise nachgeprüft, inwieweit die Medien die öffentliche Meinung beeinflussen. Insgesamt konzentriert sich die Studie dabei nicht auf die politischen Akteure oder die Medien im politischen Legitimierungsprozess, sondern auf die politische Meinungsbildung der Rezipienten.
Der Einfluss der Medien auf die Legitimierung politischer Entscheidungen durch die Bürger
Eine experimentelle Untersuchung am Beispiel von Bundeswehreinsätzen