Doping ist eines der größten Problemfelder des Weltsports. Durch die Enthüllungen rund um das staatlich organisierte Dopingsystem in Russland hat es längst eine politische Dimension erreicht. Auch der Sportjournalismus sieht sich dadurch mit neuen Herausforderungen konfrontiert, erhält aber gleichzeitig die Chance, den Vorwurf einer notorisch geringen Distanz zu Sportlern und Funktionären zu entkräften. Wie deuten Medien das Dopingproblem? In welche Frames ist die Berichterstattung eingebettet?
Eine qualitative Inhaltsanalyse zeigt, dass sich die Dopingberichterstattung von ARD, ZDF und Eurosport während der Olympischen Winterspiele 2018 auf Doping im Zusammenhang mit Russland konzentrierte. Aus der Framing-Perspektive war die Berichterstattung bemerkenswert einheitlich und unterkomplex, was erstens auf ihren vergleichsweise geringen Umfang zurückzuführen sein dürfte, und zweitens auf die Tatsache, dass es noch immer nur einzelne Journalisten sind, die sich kritisch mit den Schattenseiten des Sports auseinandersetzen.