Disney erlebt seit etwa 20 Jahren einen Aufschwung ihrer Prinzessinnen, welche durchaus Rollenbilder an die jungen Mediennutzer*innen vermitteln. Die Arbeit untersucht die Protagonistinnen in den Filmen „Merida – Legende der Highlands“ (2012) sowie „Rapunzel – Neu verföhnt.“ (2010) um die Rollenbilder zu identifizieren. Zu Beginn wird der aktuelle Forschungsstand erfasst.
Um die Darstellung und Konstruktion von Weiblichkeit zu untersuchen wird ein quantitativ-qualitativer Ansatz genutzt. Aus der Studie “Gender Role Portrayal and the Disney Princesses“ (2011) wird ein Decodierungsverfahren übernommen, so dass Sequenz für Sequenz analysiert wird, welche Eigenschaften den Figuren zugewiesen werden. Diese wird in ein binäres Stereotyp „männlich/weiblich“ eingebettet und mit der Ursprungsstudie verglichen, welche das Verfahren bereits auf alle vorausgehenden Filme angewandt hatte. So kann die Arbeit den Entwicklungsverlauf der Darstellung skizzieren und den Forschungsstand aktualisieren. Im Anschluss wird qualitativ die Vermittlung der Weiblichkeit untersucht, indem beispielhaft aufgezeigt wird, wie Immersion entsteht und wie filmische Kunstgriffe die Darstellung von Weiblichkeit unterstützen.
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Filme, trotz Loslösung von früheren Weiblichkeitsdarstellungen noch immer eher als konservativ zu bezeichnen sind. Die Wirkung der Filme, kann jedoch im Sinne des aktiven Rezipierenden nicht gänzlich davon abgeleitet werden.