One-man-band, mojo, backpacker journalist, Ein-Mann-Team, Videoreporter oder als deutsche Mundart: Eier legende Wollmilchsau. Für Videojournalisten gibt es mannigfaltige Bezeichnungen. Definiert ist ein Videojournalist (VJ) allerdings nur schlicht als eine Person, welche sowohl die Arbeit eines Autors, als auch die eines Kameramanns und eines Cutters ausüben kann. Und genau für die Definition plädiert diese Arbeit: Ein Videojournalist kann viel, muss aber nicht immer alleine arbeiten und alle Aufgaben zugleich lösen.
VJ-Produktion kann und wird in Zukunft immer mehr in Teams erfolgen. Der empirische Hintergrund dieser Diplomarbeit ist die Produktion einer Dokumentation bei der jeder Dreh qualitativ untersucht wurde. Der Film wurde im VJ-Team gedreht, eine Zusammenarbeit zweier Videojournalisten. Zum Vergleich und zur Einordnung in den historischen, ökonomischen und journalistischen Kontext bedient sich diese Arbeit Literatur über Videojournalisten und Literatur, die ansatzweise das VJ-Team behandeln. Da der Videojournalismus keine deutsche Entwicklung ist, analysierte der Autor Literatur aus acht Ländern und in fünf Sprachen.
Ergebnisse: Videojournalisten sind ein Weg der Personal- und Kostenreduktion, aber keine Sparversion der Videoproduktion. Ein VJ-Team ist flexibel und schnell wie ein VJ, aber gründlich und zuverlässig wie ein Kamerateam. Diese Arbeit zeigt, wo die Stärken und Schwächen eines Videojournalisten liegen und warum das VJ-Team für viele Produktionsformen der optimale Kompromiss zwischen klassischem Kamerateam und einem allein arbeitendem Videojournalisten ist.