Aus Sicht vieler Türken erscheint die Türkei in der deutschen Presse allzu oft in einem negativen Licht. Schuld daran seien die deutschen Journalisten und ihre einseitige Türkeiberichterstattung.
Stimmt das? Verbreitet die deutsche Presse tatsächlich ein negatives Bild der Türkei? Ist dieses Bild auf eine unausgewogene Berichterstattung der Journalisten zurückzuführen? Oder allgemeiner formuliert: Wie entstehen Bilder in Tageszeitungen und inwiefern sind Journalisten für die Entstehung solcher Bilder verantwortlich?
Die Arbeit verfolgt zwei Ziele: Erstens ermittelt sie das Türkeibild der deutschen Presse. Zweitens zeigt sie, auf welche Einflüsse seine Entstehung zurückzuführen ist.
Eine Inhaltsanalyse von Tageszeitungen zeigt, dass die deutsche Presse tatsächlich ein negatives Bild der Türkei zeichnet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die deutsche Presse über die Türkei ereignisbezogen berichtet, hierbei seit den 1960ern kontinuierlich dieselben politischen Themen fokussiert und kulturelle Themen vernachlässigt.
Hinsichtlich der Konstruktion des Türkeibildes durch Tageszeitungen orientiert sich die Arbeit an den Vorstellungen des Konstruktivismus. Sie stellt heraus, dass Bilder in Zeitungen immer von Journalisten konstruiert werden, und dass diese niemals völlig frei und unabhängig konstruieren. Deshalb zeigt sie verschiedene Einflussfaktoren auf, denen Journalisten bei der täglichen Konstruktion von Bildern in Tageszeitungen ausgesetzt sind.
Das Türkeibild der deutschen Presse
Wie Tageszeitungen konstruieren