Snapchat ist eines der durchstartenden sozialen Netzwerke der letzten Jahre. Die App gilt mit einer Fülle an verrückten Filtern als Abenteuerspielplatz der sozialen Medien. Diese Arbeit soll die Nutzungsmotive von Anwendern der App identifizieren. Die theoretische Grundlage dazu bildet der Uses-and-Gratifications-Ansatz. Empirische Erkenntnisse zu Snapchat und traditionellen Nutzungsmotiven dienen der Orientierung. Als Basis für die Auswertung dient eine standardisierte Online-Befragung von deutschen Snapchat-Nutzern (n = 241). Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Snapchat zur Befriedigung von Bedürfnissen der Unterhaltung, persönlichen Identität und sozialen Interaktion genutzt wird. Das hergeleitete Bedürfnis des ‚Im-Moment-Seins’, das den situativen Aspekt der App charakterisiert, leistet keinen Beitrag, um die Nutzung zu erklären. Auch kann es die klassischen Nutzungsmotive nicht bestärken. Dies lässt vermuten, dass dieses Bedürfnis nicht bewusst wahrgenommen wird.