Die mediale Aufmerksamkeit, die dem Sport zukommt, ist auch im neuen Jahrtausend weiter angestiegen. Gleichzeitig hat sich die symbiotische Dreiecksbeziehung zwischen Sport, Medien und Wirtschaft zu einem höchst komplexen System entwickelt, welches durch sehr einseitige Einflussnahme und Abhängigkeiten manifestiert wird. In diesem Spannungsfeld zwischen den Feldern Sport und Wirtschaft bietet sich einem unabhängigen Sportjournalismus eine schwierige Ausgangssituation. Immer öfter werden im Sport Normen und Gesetze überschritten, was eine sportjournalistische Herangehensweise im Sinne eines unbeschwerten Nachzeichnens der schönsten Nebensache der Welt als überholt erscheinen lässt. Wie gehen Sportjournalisten mit diesen neuen Herausforderungen um und welchen Einfluss haben sie auf ihr tägliches Handeln? Die Arbeit versucht dieser Fragestellung anhand einer Untersuchung des beruflichen Selbstverständnisses ausgesuchter Sportjournalisten mittels qualitativer Leitfadeninterviews nachzugehen. Im Focus steht hierbei die Erörterung der Aufgaben und Ziele, welche die Journalisten mit ihrer Arbeit verfolgen, von welchen Motiven sie hierbei angetrieben werden und welche Einflussfaktoren diese bestimmen. Eine besondere, weitgehend neue Herangehensweise dieser Arbeit ist hierbei die Einbeziehung des soziologischen Ansatzes Bourdieus, welcher es ermöglicht die Sozialität des Journalisten und somit auch Faktoren auf der persönlichen Ebene zu berücksichtigen.