Die Arbeit widmet sich der Analyse des Selbstverständnisses von Wissenschaftsjournalisten im Vergleich zu allgemeinen Journalisten. Es stellen sich folgende Frage: Welchen Kommunikationszielen sprechen Wissenschaftsjournalisten die größte Wichtigkeit zu (FF1), unterscheidet sich das Rollenselbstverständnis von Journalisten, je nach Medium für das sie arbeiten (FF2) und zuletzt, inwieweit deckt sich das Rollenselbstverständnis von Wissenschaftsjournalisten mit dem von Journalisten anderer Ressorts (FF3)? Mit Hilfe einer Korrespondenzanalyse werden Daten aus 21 qualitativen Interviews mit fest angestellten Redakteuren oder hauptberuflich arbeitenden freien Journalisten untersucht. Die Journalisten arbeiten entweder für eine Tages- oder Wochenzeitung, ein Nachrichten- oder Wissenschaftsmagazin oder einen TV-Sender. Nach Auswertung der Interviews kann vorsichtig festgestellt werden, dass sich Wissenschaftsjournalisten vorrangig in der Rolle des Informationsvermittlers sehen und weniger als Unterhalter oder Kritiker und Kontrolleur. Es lassen sich weiterhin medienspezifische Unterschiede feststellen. So identifizieren sich Fernsehjournalisten deutlich mehr mit der Rolle des Unterhalters. Zeitungsjournalisten favorisieren eher die Rolle des Kritikers. Wissenschaftsjournalisten empfinden es im Vergleich zu Journalisten mit anderen Ressorts wichtiger, mit ihrer Berichterstattung Rat zu geben und Lebenshilfe zu leisten.
Das Selbstverständnis deutscher Wissenschaftsjournalisten
Ein Vergleich mit allgemeinen Journalistenbefragungen