Das Massenmedium Kinofilm ist in der Kommunikationswissenschaft wenig untersucht worden. Viele Studien haben sich bisher zudem auf die Erforschung von Nutzungsmotiven von Besuchern und die Wirkung von Filmen konzentriert, unbeachtet bleiben dabei oft die Kommunikatoren. Mit jenen befasst sich diese Arbeit, indem sie das Selbstverständnis deutscher Filmregisseure am Beispiel zweier Filmemacher der „Berliner Schule“ untersucht. Da Regisseure in einem konfliktbelasteten Arbeitsfeld agieren müssen und mit verschiedenen Außeneinflüssen, z.B. dem Filmfördersystem oder Produktionsfirmen, konfrontiert werden, werden Uwe Schimanks Akteur-Struktur-Dynamiken genutzt. Aus den theoretischen Annahmen wird zunächst ein Kategoriensystem abgeleitet, aus dem zum einen ein Leitfaden für die qualitativen Interviews mit den Regisseuren entworfen wird und das zum anderen mithilfe einer qualitativen Dokumentenanalyse von 16 Onlinequellen (Artikel, Interviews, Video) inhaltlich gefüllt wird. Die Auswertung des Materials führt unter anderem zu den Ergebnissen, dass Regisseure vor allem bei Finanzierungsfragen auf Grenzen stoßen, sich nach Veränderungen auf dem Kinomarkt sehnen und ihr Publikum zum Nachdenken herausfordern wollen.
Das Selbstverständnis deutscher Filmregisseure
Benjamin Heisenberg und Christoph Hochhäusler als Vertreter der „Berliner Schule“ im Porträt