K-Pop – koreanische Popmusik – ist Südkoreas größtes Export-Produkt und wird transnational vermarktet. Die zentrale Zielsetzung dieser Arbeit ist die beschreibende Aufarbeitung der fremden Jugendkultur K-Pop, welche mit einer empirischen Studie über deutschsprachige Fans verbunden wird. Ein Online-Fragebogen inklusive qualitativer Inhalte (N=663) bildet die Grundlage für die interkulturelle Forschungsanlage. Untersucht werden neben der Fankultur die Motive der Fans für ihre Beschäftigung mit K-Pop, ihre Perzeption sowie die Einflüsse und Auswirkungen auf die Fans. Die Kulturtransfertheorie erklärt, wie sich die Fans die fremden Aspekte des K-Pop aneignen. Als wichtigste Motive können der visuelle Aspekt (inkl. Musikvideos und Fashion), die komplexen Tanz-Choreographien, das Idol-System, die Aufmachung der Merchandise-Produkte sowie der Genre-Mix festgestellt werden. Die Fans nutzen K-Pop zum Mood Management, wenn sie traurig oder ängstlich sind. Der Kulturtransfer läuft auf mehreren Ebenen ab und die interkulturelle Adaption von K-Pop Inhalten geht tief: Die Fans verändern ihr Aussehen und es gibt einen Zusammenhang zur Einstellung bezüglich Schönheitsoperationen. Wichtige Aktivitäten wie das Singen und Tanzen werden als K-Pop-Kompetenz zusammengefasst. Auch eine Korea-Kompetenz ist bei den Fans eindeutig feststellbar: Der Großteil der Fans lernt aufgrund von K-Pop Koreanisch, die Fans häufen kulturspezifisches (Fach-)Wissen an und sympathisieren mit Südkorea.