Das Dr.-Karl-Renner-Institut und die Politische Akademie werden aus systemtheoretischer Perspektive als Kommunikationsinstrumente betrachtet, die sich im Spannungsfeld der sozialen Systeme Politik und Massenkommunikation befinden. Die Parteiinstitute leisten einerseits Funktionen im Kontext der Massenmedien, andererseits für das System Politik. Die Parteiakademien reagieren auf Erwartungen der Umwelt und passen ihre Kommunikationsleistungen an, indem sie die Strukturen (Seminarangebot) ändern.
Das Forschungsinteresse war es, die Funktionen der Parteiinstitute im historischen Wandel unter Einbeziehung der Bildungskonzeption der zugehörigen Partei zu betrachten. Die Bildungskonzeption der ÖVP ist elitär, die der SPÖ demokratisch. Annahme: Die historisch gewachsene Bildungskonzeption der Partei nimmt Einfluss auf die Arbeit des Parteiinstituts. Diese Annahme konnte durch eine Analyse der Seminarprogramme beider Institute hinsichtlich Themenstellung, Zielgruppen und Zielsetzungen bestätigt werden.
Die Entwicklung der Bildungsarbeit beider Parteiinstitute bis heute kann dahingehend charakterisiert werden, dass die Verbesserung der Qualität der politischen Arbeit zunehmend mit einer Optimierung der Medienwirkung der PolitikerInnen gleich gesetzt wird.
Das Parteiinstitut als Kommunikationsinstrument
Die massenmedialen und politischen Funktionen, die die Politische Akademie (ÖVP) und das Dr.-Karl-Renner-Institut (SPÖ) für die sozialen Systeme Massenkommunikation und Politik leisten