Ausgehend von den Vorwürfen einiger AfD-Granden, ihre Partei werde in den Massenmedien unfair behandelt, ging die Arbeit der Frage nach, ob sich eine Diskriminierung der AfD im Vergleich zu anderen Parteien innerhalb der Medienberichterstattung empirisch nachweisen lässt.
Die Relevanz der Arbeit speist sich aus der Überprüfung der Möglichkeit zur Etablierung neuer Parteien in der BRD und der Leistungsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Journalismus, aber auch aus der Tatsache, dass bis dato kaum eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der AfD erfolgt war.
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine quantitative Inhaltsanalyse mit qualitativen Elementen durchgeführt. Die Kategorienbildung erfolgte unter Rückgriff auf den Framing-Ansatz sowie die Diskursethik nach Habermas. Untersucht wurden diejenigen Ausgaben der vier reichweitenstärksten politischen Talkshows im deutschen Fernsehen, in denen ein Vertreter der AfD zu Gast war.
Zentrales Ergebnis der Arbeit ist, dass sich insgesamt keine systematische Diskriminierung der AfD in Talkshows nachweisen lässt, die auf negativem Framing oder massiven Verletzungen der Diskursethik beruht. Es konnten lediglich drei Einzelaspekte ausgemacht werden, in denen die AfD verhältnismäßig negativer dargestellt wurde als andere Parteien: Die Nennung im Zusammenhang mit Problemen, eine negative moralische Beurteilung und als Adressat von nicht-neutralen Fragestellungen.
Das Opfer „Alternative für Deutschland“
Inszeniert sich die AfD als Opfer einer medialen Berichterstattung oder findet eine Diskriminierung der Partei durch die Medien statt?