Der 11. September 2001 hat die weltpolitische Lage und die deutsch-amerikanischen Beziehungen entscheidend verändert. In der öffentlichen Debatte wird verstärkt diskutiert, was die USA als Nation ausmacht. Nationenbilder erfüllen wichtige Funktionen in Gesellschaft und Politik. Sie reduzieren die Komplexität der Eindrücke von anderen Nationen und erleichtern die Orientierung.
Die Studie gibt Antwort auf die Frage, welches USA-Bild deutsche Qualitätszeitungen zeichnen und wie es sich durch das Schlüsselereignis 11. September 2001 verändert hat. Dafür wurde die USA-Berichterstattung in WELT, FAZ, SZ und FR einer quantitativen Inhaltsanalyse unterzogen.
Der theoretische Bezugsrahmen klärt die Funktionen von Nationenbildern in Politik und Gesellschaft. Auch die Rolle, die Massenmedien bei der Imagebildung spielen, und der Stand der Nationenbildforschung sind Themen. Zentral ist die Frage, was geschieht, wenn ein Schlüsselereignis die Kontinuität der Berichterstattung unterbricht. Hier dient der Framing-Ansatz als theoretische Basis. Er ermöglicht es, die Darstellung der USA über das Image-Konzept hinaus zu untersuchen.
Die Inhaltsanalyse zeigt, dass sich die USA-Berichterstattung nach dem 11. September 2001 wesentlich verändert hat. Die erfassten Themen, Akteure und Eigenschaften lassen auf ein positiveres USA-Bild schließen. Dies gibt Anlass zu der Vermutung, dass die Journalisten nach den Terroranschlägen vorsichtiger und unkritischer über die USA berichtet haben.
Das Nationenbild der USA in deutschen Tageszeitungen
Eine vergleichende Inhaltsanalyse vor und nach dem 11. September 2001