Öffentlich-rechtliche Kinderprogramme werden in der Regel von Erwachsenen konzipiert, die eine bestimmte Vorstellung davon haben, was Kinder sehen wollen. Diese Vorstellung setzt sich aus persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Kindern und wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Rezeptionsgewohnheiten von Kindern zusammen.
Ausgehend von diesen Überlegungen zum Kinderbild der Redakteure wurden drei öffentlich-rechtliche Informationssendungen für Kinder untersucht.
Es ergaben sich unter anderem folgende Ergebnisse: Eine zeitaufwändig aufbereitete, verständliche Berichterstattung hat Vorrang vor einer aktuellen Informationsvermittlung. Das Bild ist als Informationsträger tendenziell bedeutsamer als die Sprache. Die Themen führen Kinder schrittweise an den Erfahrungshorizont von Erwachsenen heran.
Sieben zusätzlich durchgeführte Intensivinterviews verdeutlichen das Bemühen der Redakteure, sich von ‚Erwachsenen-Denkweisen‘ zu lösen, indem sie mit Kindern kommunizieren und diese ernst nehmen. So kommen Kinder zu ihrem Recht auf informative Unterhaltung in einer kindgerecht vorstrukturierten Wirklichkeit, die ihnen den Zugang zur Erwachsenenwelt erleichtern soll.
Fazit zum Kinderbild der Redakteure: Kinder werden nicht als ‚kleine Erwachsene‘, sondern als Kinder wahrgenommen, deren Wissen und Sehbedürfnisse sich deutlich von Erwachsenen unterscheiden. Das von den Redakteuren konstruierte Kinderbild impliziert also die Vorstellung von Kindern als wissbegierige Menschen mit eigenen Ansichten.
Das Kinderbild der öffentlich-rechtlichen Fernsehredakteure
Zur Konzeption und Gestaltung von Informationssendungen für Kinder - dargestellt am Beispiel von logo!, PuR und der Sendung mit der Maus