Nach der theoretischen Einordnung des transdisziplinären Forschungsthemas und einer umfassenden Klärung der relevanten Begriffe wurde mittels Inhaltsanalyse aller 17 österreichischen bundesweit erscheinenden Tageszeitungen ein bisher weitgehend unerforschtes Thema bearbeitet. Ausgehend von 112 Codiereinheiten aus einer künstlichen Woche im Februar 2011 wurden die darin vorkommenden Witze, Karikaturen, Comics und Cartoons hinsichtlich Anzahl, Platzierung, Thema und Zeitbezug untersucht. Von besonderem Interesse war, wie in diesen humoristischen Formen sprachlich und visuell mit Stereotypisierungen gearbeitet wird und welche Arten von Stereotypen bevorzugt publizistisch verwertet werden. Insgesamt wurden auf 7.066 Seiten 239 Witze, Karikaturen, Comics und Cartoons gefunden, die 306 Stereotype enthielten. Am häufigsten kamen geschlechtliche sowie berufliche Stereotype vor, wohingegen religiöse und ethnische wohl als publizistisch heikel erscheinen und weniger verwendet wurden. Identifiziert wurden neben den untersuchten räumlichen, ethnischen, religiösen, geschlechtlichen, beruflichen und generationellen Stereotyparten weitere wie etwa das politische Stereotyp. Auffällig war zudem, dass häufig Stereotyparten kombiniert wurden, was für einen intersektionalen Forschungsansatz spricht.
Das ist doch wohl ein Witz, oder?
Witze, Karikaturen, Cartoons, Comics und darin enthaltene Stereotype in der österreichischen Tagespresse