Der österreichische Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist nach wie vor geschlechtsspezifisch segmentiert. Dies betrifft besonders Frauen mit Migrationshintergrund. Die Magisterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Informationen Mädchen mit Migrationshintergrund aus den Medien über Ausbildung und Beruf erhalten und mit wem sie über diese Themen sprechen. Die 15 mit 14- bis 16-Jährigen durchgeführten Leitfadeninterviews wurden mit einer systematischen Themenanalyse ausgewertet.
Für die befragten Mädchen sind neben der Mutter LehrerInnen und ältere Geschwister wichtige GesprächspartnerInnen. Auf Grund der starken Mediendurchdringung des Alltags lassen sich Medieneinflüsse auf die Ausbildungs- und Berufswahl nur schwer nachweisen. Für konkrete Fragen nutzen die Jugendlichen am häufigsten das Internet, der Umgang mit Webinformationen erfolgt äußerst unkritisch. Die Befragten fordern beim Fernsehen eine realistischere Darstellung der Arbeitswelt im Unterhaltungsbereich und die Präsentation von lebensnahen Berufen in Informationsangeboten.
Die Medien sind zwar nur ein Teil von vielen Einflussfaktoren, sie könnten aber Jugendlichen neue Felder auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt näher bringen und ihre diesbezügliche Informationssuche nachhaltig bereichern. Durch realitätsnahe mediale Informationen rund um Ausbildung und Beruf könnte auch ein Beitrag zu einer kritischen Hinterfragung bestehender Geschlechterrollen geleistet werden.
Das Informationsverhalten von Mädchen bei ihrer Ausbildungs- und Berufswahl
Der Stellenwert der individuellen Mediennutzung und der Einfluss des persönlichen Umfelds im Kontext des Ausbildungs- und Berufswahlprozesses bei weiblichen Jugendlichen aus der Stadt Salzburg