In den vergangenen Jahren hat das Hörbuch immer mehr Verbreitung gefunden. Von der Forschung wurde dieses zwar nicht neue, doch neuerdings massentaugliche Medium allerdings lange Zeit kaum untersucht. Ziel der Arbeit war es deshalb, Grundlagenwissen über die Hörbuchnutzer und -nutzung in der Deutschschweiz zu schaffen und ausserdem einen ersten Überblick über die Verlagslandschaft zu bieten.
Die Erhebung der Nutzungsdaten in einer Befragung wurde von größeren Buchhandlungen und Gemeindebibliotheken in der Deutschschweiz durch das Auflegen von Fragebogen unterstützt.
Die wichtigsten Erkenntnisse sind (n=707): Das Hörbuch wird mehrheitlich von Frauen, der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen und Höhergebildeten genutzt. Die befragten Hörbuchnutzer sind überdurchschnittlich starke Buchleser (und Fernsehverweigerer); die Hörbuchnutzung findet also i.d.R. nicht auf Kosten der Buchlektüre statt. Häufig finden neben der Hörbuchnutzung Paralleltätigkeiten statt. Zu den am häufigsten genutzten Hörbuchtypen zählen Romanlesungen, Hörspiele auf der Grundlage von Romanen, Kriminalhörspiele und Lesungen von Klassikern. Des Weiteren wurden Erkenntnisse über die perzipierten Vor- und Nachteile des Hörbuchs (z.B. gegenüber dem Buch) sowie über die gewünschte Entwicklung von Medium und Markt gewonnen.
Für die Analyse der Verlagslandschaft wurden ferner neun Schweizer Hörbuchverlage schriftlich befragt. Wichtigste Erkenntnis: eine Professionalisierung hat bisher nicht stattgefunden (eher Liebhaber- als streng publikumsorientierte Unternehmen).
Das Hörbuch
Markt und Nutzung eines neuen Mediums in der Schweiz