Seit 2012 wird wieder häufiger eine Debatte über die Zukunft des Feuilletons geführt. Verkündungen vom Tod des Feuilletons und Forderungen hinsichtlich dessen Abschaffung werden dabei ebenso vorgetragen wie Lobpreisungen zu dessen Funktionen und Leistungen. Diese Arbeit versucht den Struktur- und Funktionswandel des Zeitungsressorts mit verschiedenen Blickwinkeln nachzuzeichnen: Angefangen bei historischen Betrachtungen wird das Feuilleton als ein Ort der Vermittlung charakterisiert, der in einem komplexen Beziehungsgefüge verschiedensten Abhängigkeiten nachkommen muss. Zu seinen zentralen Funktionen gehören neben der Orientierung für Leser und Redakteur, die Kulturvermittlung sowie die Teilhabe am öffentlichen Diskurs. Mit Blick auf ein sich änderndes Kulturverständnis sowie den sich wandelnden medialen Bedingungen sind drei Thesen zur zukünftigen Struktur und Funktion des Feuilletons die Ergebnisse dieser Arbeit: Das Feuilleton wird als politisierendes und generalisierendes Allzuständigkeitsfeuilleton ein großes Themenspektrum und einen ebenso weiten Kulturbegriff bedienen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wird es sich außerdem in Subsparten ausdifferenzieren und weiter in den digitalen, crossmedialen Bereich ausweiten müssen.
Das Feuilleton von morgen
Struktur- und Funktionswandel eines Zeitungsressorts