Zur öffentlichen Aufgabe von Medien, auch Boulevardmedien wie der Bild-Zeitung, gehört, sachgerecht, wahrheitsgemäß und nicht-diskriminierend zu berichten. Die Arbeit analysiert die Berichterstattung der Bild-Zeitung über die Ereignisse in der Silvesternacht 2015/16 in Köln. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich über einen Monat, konkret vom 5. Januar, als die ersten Berichte in der Bild-Zeitung erschienen sind, bis zum 31. Januar 2016. Das Sample besteht aus 17 Beiträgen, die ganz überwiegend bebildert sind, z.T. durch mehrere Bilder. Die quantitative und qualitative Inhaltsanalyse dienen als Methode, zudem orientiert sich die Untersuchung an der kritischen Diskursanalyse nach Reisigl & Wodak (2001), die verschiedene strategies (referential, predictional, argumentation, perspectivation and framing, mitigation and intensification) in rassistischen Diskursen identifiziert haben. Die Kritische Theorie und die Cultural Studies bieten eine zusätzliche theoretische Fundierung, zudem wird auf die Funktionen und Dysfunktionen von Medien in einer demokratischen Gesellschaft Bezug genommen. Gezeigt werden konnte, dass die Berichterstattung über die mutmaßlichen Täter nicht frei von Pauschalisierungen und Stereotypen ist und sexistische mit rassistischen Argumentationsweisen verschränkt sind.
Das Ende der Willkommenskultur
Diskriminierung und Rassismus in der Bild-Berichterstattung über die Ereignisse in der Silvesternacht 2015/16 in Köln