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Das Bild der Public Relations in der Berichterstattung ausgewählter deutscher Printmedien

Eine quantitative Inhaltsanalyse

Mit ihrer Befragung zum Image der PR in der deutschen Bevölkerung und unter deutschen Journalisten stützten Bentele und Seidenglanz (2004) die Vermutung eines Zusammenhangs zwischen medialer PR-Darstellung und dem PR-Wissen der Bürger: Je höher der Medienkonsum unter den Befragten, umso höher erwies sich die Bekanntheit von PR-Begriffen, umso häufiger wurden PR mit Werbung und Propaganda assoziiert und kritisch beurteilt.
Durch die Analyse des PR-Bilds in deutschen Printmedien will die Arbeit zur Schließung einer Forschungslücke beitragen. Gefragt wird: Wie berichten Journalisten über Public Relations? Und worauf referieren die Inhalte dieser Berichterstattung? Auf die extramediale ?Realität? oder auf journalistische PR-Vorstellungen?
Ausgehend von einer Fundierung des PR-Begriffs, welche diverse Positionen aus Theorie und Praxis in Rechnung stellt und ein Konstrukt entwirft, das PR als distinkte Form öffentlicher Kommunikation identifizierbar macht, wurde im Zeitraum 1993-2006 die Berichterstattung von FAZ, SZ, Spiegel und Focus analysiert. Im Brennpunkt: terminologische und funktionale Schärfe des PR-Bilds, vorliegendes PR-Verständnis, Tendenz und Semantik von PR-Bewertungen, thematische Ausgewogenheit.
Bilanz der Studie: Das, was nach kommunikationswissenschaftlichem Kenntnisstand Wesen und Praxis der PR bestimmt, dringt in die Berichterstattung großteils nicht durch bzw. ist darin nur als Zerrbild erkennbar, das unstrittige Parallelen zum öffentlichen PR-Image aufweist.